Die Kunst der positiven Kommunikation

Alle, Familienleben, Lebensstil, Mindset | 5. Januar 2024

Ein Weg zu bewussteren und erfüllenderen Interaktionen im Alltag

Das bewusste Vermeiden der Wörter "nein" und "nicht" beim Sprechen ist ein interessanter Ansatz, der darauf abzielt, die Kommunikation effektiver und positiver zu gestalten. Die Idee hinter dieser Herangehensweise basiert auf der Annahme, dass diese Wörter in der Ursprache nicht existierten und daher von unserem Gehirn möglicherweise weniger gut wahrgenommen werden. Ein häufig zitiertes Beispiel, um diese Thematik zu verdeutlichen, ist die Aufforderung an ein Kind, eine Tür nicht zu knallen. Das Kind hört jedoch möglicherweise nur das Wort "knallen" und setzt die Aufforderung um, die Tür wird trotzdem zugeknallt.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die bewusste Wahl der Worte eine entscheidende Rolle in der Kommunikation spielt. Durch eine positive und klare Ausdrucksweise können Missverständnisse vermieden und die Qualität der zwischenmenschlichen Beziehungen verbessert werden.

Diese Beobachtung könnte darauf hinweisen, dass unser Gehirn dazu neigt, negative Wörter zu übergehen oder zu vernachlässigen, was zu Missverständnissen in der Kommunikation führen kann. Die Idee, sich auf positive Formulierungen zu konzentrieren, um klare Botschaften zu senden, ist daher durchaus plausibel.

Ein positives Beispiel für die oben genannte Situation könnte lauten: "Bitte mach die Tür leise zu." Durch die Verwendung von positiven Formulierungen wird dem Kind klar vermittelt, was genau gewünscht ist, ohne Raum für Interpretationen. Diese Art der Kommunikation fördert nicht nur das Verständnis, sondern trägt auch dazu bei, eine positive Atmosphäre zu schaffen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die bewusste Vermeidung von "nein" und "nicht" nicht bedeuten sollte, dass negative Aussagen grundsätzlich vermieden werden müssen. Stattdessen geht es darum, die Kommunikation klarer und positiver zu gestalten, um Missverständnisse zu minimieren und ein besseres Verständnis zu fördern. Es ist jedoch auch wichtig zu erkennen, dass jeder Kommunikationsstil situativ angepasst werden sollte, um effektiv zu sein.

Erfahrungen und Erkenntnisse beim Vermeiden von "Nein" und "Nicht" in der Sprache

Es ist faszinierend zu erkennen, wie bewusste Sprachwahl und positive Kommunikation einen nachhaltigen Einfluss auf unser tägliches Miteinander haben können. Unsere Erfahrung zeigt, dass das häufige Verwenden von "nein" und "nicht" in unseren Gesprächen zu einer Reflexion darüber geführt hat, wie wir miteinander kommunizieren. Durch die gegenseitige Aufmerksamkeit und die freundlichen Erinnerungen haben wir uns des Gebrauchs dieser negativen Ausdrücke bewusst gemacht, was uns die Möglichkeit gibt, aktiv daran zu arbeiten und stattdessen positive Formulierungen zu verwenden.

Ein konkreter Erfolg dieser Bemühungen zeigt sich in der Interaktion zwischen Kaya und Barney. Statt einfach ein "Nein" auszusprechen und gegebenenfalls Kaya vom Körbchen zu entfernen, haben wir ihr einfühlsam erklärt, warum es wichtig ist, Barneys Ruhezone zu respektieren. Indem wir ihr mitgeteilt haben, dass Barney gerne alleine in seinem Körbchen ist, haben wir Kaya eine klare Vorstellung davon gegeben, was wir von ihr erwarten. Das erlaubte ihr, selbst eine Entscheidung zu treffen, und nach kurzem Überlegen hat sie sich entschieden, zu ihren Spielsachen zu gehen, anstatt Barneys Ruhe zu stören.

Es ist bemerkenswert, dass die positive Kommunikation nicht nur zu einem harmonischeren Miteinander führt, sondern auch dazu beiträgt, dass die Aussagekraft von "nein" erhalten bleibt. Indem wir klare Erklärungen und Alternativen bieten, ermöglichen wir nicht nur ein besseres Verständnis, sondern auch eine eigenständige Entscheidungsfindung bei den Personen, mit denen wir kommunizieren.

Die Begeisterung darüber, dass diese Herangehensweise tatsächlich positive Ergebnisse erzielt hat, motiviert uns dazu, weiterhin bewusst an unserer Kommunikation zu arbeiten. Wir sind entschlossen, so oft wie möglich positive Formulierungen zu nutzen, um nicht nur Missverständnisse zu vermeiden, sondern auch ein unterstützendes und ermutigendes Umfeld zu schaffen.

Insgesamt zeigt unsere Erfahrung, dass die Art und Weise, wie wir kommunizieren, einen erheblichen Einfluss auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen hat. Die bewusste Vermeidung von "nein" und "nicht" zugunsten positiver Formulierungen bereichert nicht nur die Qualität unserer Gespräche, sondern trägt auch dazu bei, dass jeder Einzelne eigenverantwortlich handeln und Entscheidungen treffen kann.

Empathisch Erziehen: 

Beispiele für positive Kommunikation mit Kindern

In der Welt der Elternschaft spielt Kommunikation eine zentrale Rolle bei der Gestaltung positiver und unterstützender Beziehungen zu unseren Kindern. Hier sind 25 Beispiele für positive Kommunikation, die anregen sollen, wie wir unsere Worte bewusster wählen können, um eine liebevolle und förderliche Umgebung für unsere Kinder zu schaffen. Statt das Fehlende zu betonen, liegt der Fokus darauf, positive Verstärkung und klare Anweisungen zu geben. Denn eine liebevolle Kommunikation bildet das Fundament für eine starke und vertrauensvolle Eltern-Kind-Beziehung.

  • Renn nicht die Treppe runter = Halt dich fest und geh die Treppe langsam runter
  • Lass deine Jacke hier nicht liegen = Häng deine Jacke an die Garderobe
  • Knall die Tür nicht so = Mach die Tür bitte leise zu
  • Schmatz nicht beim Essen = Lass den Mund beim Essen zu
  • Geh nicht einfach so über die Straße = Bevor du über die Straße gehst, schau nach ob ein Auto kommt
  • Nicht anfassen = Nur angucken
  • Vergiss nicht …. = Denk dran … mitzunehmen
  • Schrei nicht so rum = Ich verstehe dich besser, wenn du leise sprichst (oder) Sprich bitte leise
  • Du sollst Barney (Hund) nicht hauen/kneifen = Barney mag es lieber wenn du ihn streichelst
  • Geh nicht auf die Straße = Anhalten (oder) Bremsen und stehenbleiben (oder) Bleib am Straßenrand stehen
  • Fall nicht vom Klettergerüst = Halt dich gut fest
  • Nicht mit dem Sand werfen = Mit dem Sand können wir Kuchen backen, eine Sandburg bauen oder einfach nur buddeln
  • Drinnen nicht mit dem Ball spielen = Nimm den Ball und spiele draußen damit
  • Fass den Hund nicht an = Lass den Hund in Ruhe
  • Es wird nicht ohne Helm Fahrrad gefahren = Nur mit Helm Fahrrad fahren
  • Nicht in die Steckdose fassen! = Finger weg von der Steckdose! Das ist gefährlich
  • Fass die Herdplatte nicht an! = Die Herdplatte ist heiß! Finger weg  
  • Pass auf, dass das Glas nicht umkippt /runterfällt = Halte das Glas gut fest
  • Siehst du, ist doch gar nicht so schwer = Ich glaube an dich, du schaffst das
  • Hört auf zu streiten! = Versucht das Problem freundlich zu lösen!
  • So redest du nicht mit mir (Nicht in diesem Ton) = Ich wünsche mir, dass du freundlichere Worte benutzt
  • Hör auf, deinen Teller so zu überfüllen! = Du kannst dir eine kleine Portion schöpfen und wenn du dann immer noch magst, kannst du jederzeit Nachschlag schöpfen!
  • Nimm xy nicht mit =. Lass xy bitte hier stehen
  • Das sollst du nicht anfassen = Schau nur (oder) Nur angucken
  • Nicht die Erde von der Pflanze überall verteilen = Lass die Erde bitte bei der Pflanze

Verständnis fördern: Warum Positive Kommunikation mit klaren Erklärungen Kinder besser unterstützt

Die Verwendung positiver Formulierungen in der Kommunikation mit Kindern geht über bloße Worte hinaus – sie schafft eine unterstützende Umgebung, die das Verständnis fördert. Kurze und klare Begründungen, wie die Notwendigkeit, Barneys Ruhezone zu respektieren, vermitteln nicht nur die Regel, sondern auch das "Warum" dahinter. Dieses "Warum" ermöglicht es Kindern, Zusammenhänge zu verstehen und fördert eigenständiges, reflektiertes Handeln. Bei einem schlichten "Nein" lernen Kinder oft wenig, da sie nicht verstehen, warum etwas nicht erlaubt ist. Die Integration von Erklärungen unterstützt nicht nur die Eltern-Kind-Bindung, sondern fördert auch die kindliche Entwicklung.

Positive Formulierungen als Schlüssel zur inneren Stärke und Selbstliebe

Die Bedeutung positiver Formulierungen erstreckt sich nicht nur auf die tägliche Kommunikation mit anderen, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle in unserer inneren Dialogführung. Insbesondere bei Affirmationen, den positiven Selbstbestärkungen, zeigt sich die Kraft der Sprache auf unser Selbstbild. 

Statt negative Aussagen wie "Ich bin dumm" zu verwenden, ist es weitaus wirkungsvoller und förderlicher für das eigene Selbstbewusstsein, positive Formulierungen zu wählen, wie beispielsweise "Ich bin schlau". Diese scheinbar subtilen Veränderungen in unserer Selbstansprache haben eine transformative Wirkung auf unsere Gedankenwelt und beeinflussen maßgeblich unser Selbstverständnis.

Affirmationen dienen nicht nur dazu, unser Denken zu beeinflussen, sondern auch, uns zu ermutigen, das Beste in uns selbst zu sehen. Durch das bewusste Formulieren positiver Gedanken stärken wir nicht nur unser Selbstvertrauen, sondern schaffen auch eine optimistische Grundhaltung, die sich auf sämtliche Bereiche unseres Lebens auswirken kann.

Die positive Kraft der Selbstansprache unterstreicht, dass Worte nicht nur Mittel der Kommunikation sind, sondern auch Werkzeuge zur Formung unseres eigenen Lebens. Das Bewusstsein für die Bedeutung positiver Formulierungen ermöglicht uns, einen konstruktiven Dialog mit uns selbst zu führen und uns auf den Weg zu persönlichem Wachstum und Wohlbefinden zu begeben.

Insgesamt zeigt sich, dass positive Formulierungen nicht nur in der Kommunikation mit anderen, sondern auch in unserem inneren Monolog einen tiefgreifenden Einfluss haben. Die Wahl der Worte beeinflusst nicht nur, wie wir von anderen wahrgenommen werden, sondern auch, wie wir uns selbst wahrnehmen und welchen Weg wir für unser eigenes Wachstum einschlagen. Daher ist es lohnenswert, bewusst auf positive Selbstansprache zu achten und sie als Werkzeug für persönliche Entwicklung und Selbstliebe zu nutzen.

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